Bei original-laguiole finden Sie eine Vielzahl an unterschiedlichen Griffmaterialien wie verschiedene Holzarten: Horn, Mammutbackenzahn, Giraffenknochen, Warzenschweinstosszahn, Kunststoff, Abalone Muscheln und vieles mehr. Hier finden Sie eine Übersicht aller Materialien, die in den Laguiole-Messern verwendet werden.
Es gibt eine besondere Terminologie in der Welt der Laguiole-Messer. Nicht immer sind diese für den Laguiole-Sammler oder gar Laguiole-Laien verständlich und so steht man vor einem Berg an schön klingenden Wörtern, ohne direkt zu wissen, was damit gemeint ist. Wir möchten Sie auf dieser Seite aufklären und vor allem Ihnen helfen, schneller an das gewünschte Produkt zu gelangen.
Ist mein Laguiole Taschenmesser Original oder eine Fälschung?
Wie kann ich sicher sein, dass ein Laguiole-Messer in Frankreich hergestellt ist?
Kann ich dem Super-Angebot über ein sehr günstiges Laguiole-Messer vertrauen?
Wie unterscheiden sich die Laguiole-Messer made in Frankreich von denen made in China?
--> Hier ein PDF-Dokument mit Beispielen und Antworten darauf
Die Laguiole-Messer sind nicht rechtlich geschützt und somit gibt es keine Schmiede oder Firma namens "Laguiole". Vielmehr gibt es eine Vielzahl an Schmieden, welche Messer produzieren. Einige davon haben sich darauf spezialisiert, ausschliesslich Laguiole-Messer zu produzieren, andere stellen sowohl Laguiole- als auch Thiers-Messer her und andere wiederum sind groß und innovativ genug, um eigene Messerreihen ins Leben zu rufen. Daher spricht man in der Regel nicht von einem Laguiole-Messer, sondern von einem Laguiole-Messer aus der Schmiede Claude Dozorme (als Beispiel). Jede Schmiede hat seine eigene Charakteristika und Handschrift, so dass es durchaus Unterschiede in der Qualität und im Design gibt. Hier die Schmieden mit denen wir zusammenarbeiten:
(Produktionswerkstatt in dem Dorf Laguiole)
- Laguiole Honoré Durand
- Laguiole Du Barry
(Produktionswerkstatt im Umkreis bis zu 250 km um Laguiole herum)
- Laguiole en Aubrac
- Claude Dozorme
- Le Fidèle
- Goyon-Chazeau
- Laguiole Vent D'Aubrac
- Laguiole Chevalier
- Arbalete Gene Davis
- Philip Voissiere
- Laguiole Aveyron
- Fontanille Pataud
- Claude Dozorme
- Le Fidele
- Goyon-Chazeau
- Philip Voissiere
Bei den günstigeren Laguiole-Messern wird aus Kostengründen die Biene einfach angeschweisst. Bei den teuereren Messern wird die Biene mit dem Ressort (Rückenplatine) geschmiedet. Die geschmiedete Biene geht nahtlos in das Ressort über. Zudem ist die angeschweisste Biene meist nicht 3D gestaltet, sondern wirkt flach mit nur sehr wenigen Details. Weiterhin ist das gesamte Ressort ebenfalls mit nur sehr "flachen" Verziehrungen und sehr einfach gehalten. Solche Laguiole-Messer sind meist als Einstiegsmesser zu verstehen und für den Dauergebrauch vorgesehen. Taschenmesser mit einer angeschweisste Biene liegen zwischen 50 und 90 €.
Bei den Steakmessern ist es allerdings anders. Dort ist aus technischen Gründen nicht einfach die Biene zu schmieden. Daher haben die meisten Laguiole Steakmesser eine angeschweisste Biene und nur extrem wenige besitzen eine geschmiedete.
Das Ressort (der Rücken) eines Laguiole-Messers besteht meist aus 3 Metallstücken: die Mittelplatine und jeweils rechts und links davon eine weitere Platine. Die 2 Platines um die Mittelplatine gehören eigentlich zu der Halterung des Griffmaterials (Holz, Horn, Stein,...). Bei der guilochierte Platines und Edition Classic sind diese 2 Metallstücke einfach gerade und dienen nur als Begrenzung zwischen dem Griffmaterial und der Mittelfeder. Bei dem Double Platines Taschenmesser sind diese jedoch je nach Preis sehr aufwendig gestaltet. Dadurch sind die Double Platines Taschenmesser etwas breiter und teuerer als die zuvor genannten Varianten. Die Biene ist hierbei geschmiedet und manchmal wird diese in dem gesamten Ressort-Design mit integriert.
Jede Manufaktur hat einen oder mehrere Messerdesigner, die solche Platinen aufwendig designen und unglaublich viele Details integrieren. Solche Arbeiten lassen sich natürlich nur langsam unter einem Mikroskop durchführen. Dabei entstehen atemberaubende Werke und man kann nur ahnen, wie lange der Designer für die aufwendige Arbeiten benötigt hat. Solche Messer kosten bis zu 2.000 €, je nach Material des Griffes und der Klinge.
- Laguiole en Aubrac Double Platines
- Laguiole du Barry Double Platines
- Laguiole Honore Durand Double Platines
- Le Fidele Double Platines
Video mit dem Unterschied double Platines/guillochierte Biene hier -->
guilochiertes platines Taschenmesser
Die mittlere Platine ist bei diesen Taschenmessern guilochiert - also mehr oder weniger aufwendig mit vielen Details versehen. Im Gegensatz zu double Platines sind die beiden Metallplatinen rechts und links von der mittleren Platine einfach nur gerade und sehr schmal. Dadurch ist das gesamte Taschenmesser schmaler und lässt sich somit besser in der Hosentasche mitnehmen. Es kommt daher sehr stark auf die Verwendung an, ob man das Taschenmesser mitnehmen möchte oder doch genug Platz für die Unterbringung vorhanden ist.
Guilochierte Ressorts können genauso wie die Double Platines aufwendig unter dem Mikroskop design-technisch gestaltet werden, so dass auch hier wundervolle Kreationen entstehen. Es ist sehr oft dem Messermacher einer Schmiede wirklich freigestellt, das Ressort nach seinem Empfinden frei zu gestalten. Dadurch bietet jede Schmiede eine große Vielfalt an unterschiedlichen Ressorts an. Gerade diese Freiheit der einzelnen Messermacher, selbst in einer größeren Schmiede, macht die Laguiole-Messer an sich nicht nur unverwechselbar, sondern sorgt für eine einzigartige Artenvielfalt innerhalb einer Messerart, die kaum zu überbieten ist.
- Laguiole en Aubrac, guilochierte Biene
- Laguiole Honore Durand, guilochierte Platine
- Laguiole Aveyron, guilochierte Platine
Die meisten Schmieden bieten Laguiole- oder gar Thiers-Taschenmesser mit einem Korkenzieher daran an. Traditionell ist bekannt, dass solche Messer tatsächlich in Gebrauch waren. Auch scheint erst einmal logisch, solche Messer mit Korkenzieher unterwegs zu benutzen, um die Flasche Wein auch outdoor zu öffnen. Allerdings hat der daran montierte Korkenzieher aus Platzgründen nur 3 Windungen. Damit ist die Gesamtlänge nicht ausreichend für viele deutsche und ausländische Weinflaschen. Somit führt die Nutzung dieser leider nicht immer zum Erfolg.
Wir empfehlen daher lieber Laguiole- oder Thiers-Sommelier für die Öffnung einer Weinflasche einzusetzen. Dies führt immer zum Erfolg.
Ăśbersicht Taschenmesser mit Korkenzieher hier -->
Video mit Taschenmesser mit Korkenzieher hier -->
Traditionell haben die Laguiole Taschenmesser jeweils am Anfang und Ende des Griffes sog. Backen aus Metall. In der Regel sind diese Metallbacken massiv und geben dem Messer Stabilität. Auch ist es einfacher die Nieten, welche von einer Seite des Griffes zum nächsten geschlagen werden, zu verarbeiten. Mögliche Fehlschläge können wegpoliert werden. In der früheren Geschichte haben die Schmieden allerdings damit begonnen, die Griffe komplett aus Holz, Horn oder andere Materialien zu gestalten. Diese Editionen werden Plein genannt und sehen unglaublich elegant aus, da die Maserung und Schönheit des Griffmaterials nun über die ganze Länge des Griffes wirken kann. Je nach Material wirken diese Messer völlig anders auf den Betrachter; zierlicher, weniger massiv, einfach wunderschön.
Es ist ungleich schwerer solche Messer anzufertigen, da beim Schlagen der Nieten erheblich mehr Aufmerksamkeit seitens des Messermachers benötig wird. Zudem gibt es jede Menge Ausschuss, da die Griffmaterialien bei diesem Arbeitsschritt einfach reissen. Dies spiegelt sich natürlich auch direkt in den Preisen wieder. Die Edition Plein ist durchweg bei allen Schmieden preislich hüher angesiedelt als die Messer mit Metallbacken.
- Laguiole Le Fidele, Edition Plein
- Laguiole en Aubrac, Edition Plein
- Laguiole Du Barry, Edition Plein
- Laguiole Vent D'Aubrac, Edition Plein
Ebenfalls eine recht neue Entwicklung in der Laguiole-Welt sind die Messer mit der teilweise schwarzen Klinge - die so gestalteten Klingen sollen eine Art roh-geschmiedete Klinge darstellen und das Ursprüngliche, das Alte, das Traditionelle unterstreichen. Allerdings werden die Klingen nie "roh-geschmiedet" geliefert. Diese wunderschöne schwarze Schicht wird im nachhinein von den Schmieden auf die Klingen aufgebracht. Aber gerade dadurch bekommt die Klinge ein unverkennbaren Charakter, diese ist einmalig - unique.
Claude Dozorme hat eine alte Technik perfektioniert und neu in Laguiole- Thiers-Messer zum Leben erweckt. Gerade weil die Laguiole-Messer recht schwer zu öffnen sind, schafft es diese Technik, dass man mit einem Finger das Messer Öffnen und schliessen kann. Eine Kugel im Schaft, welche ganz einfach durch die Erdanziehungskraft getrieben wird, sorgt dafür, dass die Klinge butterweich auf und wieder zu geht. Wenn das Messer geschlossen ist, geht es nur auf, wenn man es senkrecht mit der Klingenspitze nach oben hält und auf die Klinge drückt. Die Klinge geht durch die Spannung ca. 2 cm aus dem Schaft heraus und kann dann ganz leicht komplett geöffnet werden.
Beim SchlieĂźen wird die Klinge nun mit der Spitze nach unten gehalten und durch die Schwerkraft bewegt sich die innenliegende Kugel so, dass durch ein ganz leichtes finales Andrücken des Klingenrückens die Klinge Ihre sichere Position im Schaft einnimmt.
Der außergewöhnliche Schliess- und Öffnungsmechanismus aus dem Hause Dozorme erleichtert die Handhabung eines Taschenmessers ungemein. Die Klinge steht nicht mehr unter der Spannung einer Feder, wodurch diese extrem leicht zu öffnen und zu schliessen ist. Im komplett geöffneten und geschlossenem Zustand wird die Klinge mit einem Klick am Ende des Schaftes arretiert und somit gesichert. Die Bedienung ist mit minimalem Kraftaufwand verbunden.
Das Verou-System ist unglaublich sicher, leicht zu bedienen und das Design des Mechanismus passt einfach perfekt zu einem Thiers-Messer.
Das Verou-System sichert die Klinge auch im geöffneten Zustand, so dass die Klinge auch durch Krafteinwirkung nicht zuschnappen kann. Das DROP9-System erleichtert das Öffnen und Schliessen der Klinge aus dem Schaft, arretiert diese aber im geöffneten Zustand nicht.
Ab August 2017 bringen wir in regelmßäigen Abständen unser Laguiole-Journal mit einer Vielzahl an Berichten heraus. Darin berichten wir über die Schmieden, verschiedene Messerkategorien, einzelne Sondereditionen, Aktionen von original-laguiole.de, News aus der Laguiole-Messerbranche, Vorstellung unterschiedlicher Messergriffmaterialien, welche verschiedene Stahlsorten in der Laguiolemesserproduktion Verwendung finden, Zubehör für Laguiolemesser und eigene Entwicklungen.
Wir möchten Sie gerne informieren und über alles rund um die Laguiole-Messer aufklären. Alle online Ausgaben stellen wir kostenlos zum Download zur Verfügung. 2 Mal im Jahr drucken wir die gesammelten Ausgaben und bieten es als gedrucktes Magazin zum Selbstkostenpreis an.
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Wir sind Mitgründer und Mitglied der A.I.P.C.L. www.aipcl.com (l'association international des proprietaires de couteaux Laguiole) deren Ziel es ist, die alte Laguiole-Tradition zu erhalten. Wenn ein Laguiole-Schmied mit Hingabe sein Handwerk ausübt und mit jedem Messer ein handgeschmiedetes, individuelles Kunstwerk erschafft, so tut er dies immer mit dem Wissen, dass vielerorts Laguiole-Messer in billigen Massenproduktionen maschinell gefertigt und trotzdem als echte Laguiole verkauft werden. Käufer, die ein echtes Laguiole made in France erwarten, werden so getäuscht und sind über die billige Qualität verärgert, oft nicht wissend, dass die wahren Laguiole den Billigproduktionen in Punkto Qualität und Verarbeitung Welten voraus sind.
Die A.I.P.C.L. ist die derzeit einzige Organisation, die ein einheitliches Echtheitszertifikat für fast alle französischen Schmieden herausgibt. Sie können also sicher sein, dass Sie ein 100% echtes Laguiole made in France in den Händen halten, wenn ein Echtheitszertifikat der A.I.P.C.L. beiliegt.
Die A.I.P.C.L wir von den wichtigsten Schmieden wie Laguiole en Aubrac, Arbalete G.David, Honore Durand, Le Fidele, Claude Dozorme, Phillipe Voissieres, Goyon-Chazeau uvm. offiziell unterstützt.
Wenn man nun bis hierhin alles gelesen und verstanden hat, sollte man noch wissen, dass innerhalb der gleichen Qualitäts-Kategorie die Taschenmesser nur noch durch die Oberflächenbeschaffenheit unterschieden werden. Das gleiche Taschenmesser kann in der Version Brosse (matt) oder Brillant (glänzend) hergestellt werden. Beide Varianten sind meist gleich teuer, da ähnlich aufwendig in der Herstellung.
Messer mit einer glänzenden Metalloberfläche sehen erheblich edler aus, wobei die Fingerabdrücke schneller sichtbar sind. Hingegen sind die Messer mit einer satinierten matten Oberfläche unempfindlicher und eher für den ständigen Einsatz geeignet. Es gibt sogar einige Taschenmesser, bei denen die Klinge glänzend und die Metallbacken matt verarbeitet wurden. Die Schmieden versuchen heute alle Nischen zu besetzen.
Es gibt im Grunde 3 unterschiedliche Klingen für die Laguiole-Messer: Stahlklinge in Matt oder Glänzend (siehe oben), Brut de Forge (siehe ebenfalls oben) und solche aus Damast. Man unterscheidet bei den Damastklingen zwischen Industriedamast, japanischem Damast und selbstgeschmiedetem Damast. Insofern ist die Auswahl bei den Klingen bei weitem nicht so riesig, wie bei den Materialien des Griffes. Jede Klinge hat sicher ihre Faszination und gerade in Verbindung mit den Griffmaterialien kann ein Laguiole-Taschenmesser unverwechselbar und einzigartig wirken.
Die Qualität einer Messerklinge hängt besonders von der Legierungsmischung des Stahls, der Geometrie der Klinge, den unterschiedlichen Wärmebehandlungs- und Härteverfahren bei der Klingenherstellung sowie den Eigenschaften des Schnittguts ab. Die Erfahrung des Anwenders bei der Handhabung des Messers im Gebrauch ist zudem von entscheidender Bedeutung, ob die Messerklinge mit ihren Qualitäten zur Geltung kommt.
In unserem Shop finden Sie Messer mit einer unglaublichen Auswahl an Griffmaterialien und Klingenstähle. Es ist die größte Auswahl an Laguiole-Messern in einem Online-Shop weltweit.
Die Laguiole Messer werden in verschiedenen Längen hergestellt. Wenn man von der Länge eines Laguiole Messers spricht, dann sind damit die Maße des Messers im geschlossenem Zustand, also praktisch des Schaftes. Die am meisten benutzte Länge ist 12 cm. Die Klinge ist dabei ca. 9 cm lang. Für diese Länge gibt es auch die meisten Lederetuis und wird auch am meisten von den Kunden gekauft. Allerdings werden die Laguiole-Messer nicht nur am Gürtel getragen, sondern auch oft in der Hosentasche oder von Damen in der Handtasche. Dabei hat sich die Größe von 12 cm als etwas unpraktisch herausgestellt. Daher stellen die Schmieden auch kleinere Messer her, in 9, 10 und 11 cm. Selten trifft man die 8 cm Laguiole-Messer. Nach oben hin gibt es auch "keine Grenzen", wir haben Laguiole Messer bis zu 50 cm Länge gesehen. Diese werden aber eher nur zur Dekorationszwecken hergestellt und sind meist Einzelstücke.
Hingegen werden die 13 cm Laguiole-Messer durchaus öfters angeboten, da es viele Männer mit größeren Händen gibt, denen die 12cm-Version zu klein ist.
An dieser Stelle möchten wir aber auch Aufmerksam machen, dass man in Deutschland nur Messer bis zu einer Klingenlänge von 9 cm mit sich tragen darf.
Die meisten französischen Schmieden benutzen den 12C27 Stahl der Firma Sandvick aus Schweden. Diese Klingen sind so weit fertig geschmiedet und müssen nur noch entsprechend in Form gebracht und geschärft werden. Neuerdings benutzen einige Schmieden den 14C28 Stahl. Dieser Stahl ist nur geringfügig anders und wird hauptsächlich benutzt, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.
In der Erstausgabe unseres Magazins "Emotion und Leidenschaft" haben wir eine Tabelle über die Härtegrade verschiedene Stahllegierungen abgebildet. Sie können sicher sein, das alle Schmieden, die wir hier vertreten, hervorragende Stahlarten benutzen. Unserer Meinung nach sollte daher die Stahlsorte kein Rolle bei der Entscheidung spielen, welches Laguiole-Messer Made in France Sie erwerben möchten. Unserer Erfahrung zeigen, dass die Klingen aus den Stahlsorten 12C27, 14C28 und T12 alle gleich gut sind.
So gut wie alle Schmieden produzieren die "Butter und Brot" - Laguiole-Taschenmesser, wie die Classic-Editionen, Double Platines und guilochierte Platine. Allerdings beschäftigen einige dieser Schmieden nicht nur Messermachen, sondern Messerkünstler. Diese bekommen innerhalb der Schmiede besondere Werkstatt-Räume, wo die Kreativität derselben sich frei entfalten kann. Es entstehen dabei atemberaubende Designs und in Verbindung mit einer hervorragende Verarbeitung teils unter dem Mikroskop sind diese wunderschöne Messer eine absolute Augenweide. Links in dem Video sehen Sie 2 dieser Kreationen als Beispiel für die unglaubliche Kreativität und für das handwerkliche Können einigen Messerdesigner. Natürlich spiegelt sich diese stundenlange, intensive Arbeit auch im Preis wieder.
Gerade diese Messer sind für die Laguiole-Sammler der Traum schlechthin - sich optisch an der unglaubliche Handarbeit zu erfreuen, die Oberflächenstruktur zu spüren, eine Zeitreise in der Vergangenheit zu unternehmen und sich bildlich vorzustellen, wie das Messer entsteht - das ist Entspannung und Genuss pur! Diese Messer werden wahrscheinlich niemals wieder geschliffen, sie werden nie etwas schneiden - und dennoch das Herz des Besitzers mehr erfreuen als vieles andere.
- Laguiole en Aubrac Sonderditionen
- Laguiole du Barry Sonderditionen
- Laguiole Honore Durand besondere Kreationen
- Le Fidele Sonderditionen
Das ultimative Kennzeichen eines Laguioles ist die Biene (l'abeille), die das Ressort (die Feder) als Verbreiterung am oberen Ende abschließt. Der Messermacher nennt es auch Fliege (la mouche). Die ursprüngliche Form besaß kein Dekor. Ab etwa 1880 tauchen Laguioles auf, deren Mouche ein Blumendekor aufweist. Diese Dekore werden mit der Feile aus dem vollen Metall ausgeführt und besitzen die Form von Lilien, Kleeblättern, Margeriten oder anderen Motiven. Anhand der Form der Mouche lässt sich auch der handwerkliche Stil eines jeden Messermachers in dieser Zeit identifizieren. 1908/1909 stattet Jules Calmels, der Enkel des Laguiole-Erfinders Pierre Jean Calmels, als erster seine Laguioles mit Mouches in Bienenform aus.
Schon lange gab es einige wenige Variationen, wie z.B. Jakobsmuschel oder okzitanisches Kreuz. Im Zuge der Beliebtheit und Verbreitung der Laguiole-Messer kamen immer mehr Wünsche der Kunden, die Biene durch andere Figuren zu ersetzen. Auf diese Weise konnten die Firmen Ihr Logo einsetzen oder die Kunden Ihr Lieblingsmotiv/Tier umsetzen.
Nach einem Höhepunkt der Diversifikation vor ca. 10 Jahren geht diese nun zurück. Die Kunden möchten immer mehr die traditionelle Biene oder eben einen außergewöhnlichen Ersatz auf dem Laguiole-Messer haben. So stellen die Schmieden in unserem Auftrag entsprechende Sondereditionen her, so wie unser "Blue Scorpion", "Fire Dragon" und demnächst "black Tiger". Es sind einmalige und limitierte Editionen, welche die Kreativität und das Können der französischen Messermacher einmal mehr unter Beweis stellen.
Schon von Anfang an waren Laguiole-Messer Statussymbole. Diese wurden vom französischen Adel vor allem in den Speiseräumen den Gästen vorgestellt. Je aufwendiger und schöner ein Laguiole-Messer präsentiert wurde, desto reicher schien der Eigentümer zu sein. Auch die Frauen hatten kleinere 8 oder 9 cm Laguiole-Messer bei sich, mit denen diese zum Beispiel ein Apfel schnitten, ebenfalls um zu zeigen, dass sie sich ein solches Messer leisten konnten. Die Tradition hat heute nur in Details überlebt.
Auch heute sind aufwendig verzierte Bienen und Ressorts sehr teuer, weisen den Inhaber aber eher als Kenner und passionierten Sammler aus. Einige wenige Messer-Editionen werden aber nach wie vor mit Edelsteinen verziert, so z.B. mit Diamanten, Rubinen und Saphiren. Diese werden aufwendig im Griff von einem Juwelier eingearbeitet. Durch die heute recht günstigen Preise für Edelsteine sind diese Laguiole-Messer dennoch erschwinglich geworden und für jeden preisgünstig zu erwerben.
Mit den ersten Blumendekoren auf den Mouches bekommen um 1880 auch die Griffschalen rauten-, mandelförmige oder auch ovale Nagelverzierungen. Sie sind auf beiden Seiten des Laguioles zu finden. Hierzu bohrt der Messermacher in dieser Zeit mit seinem "conscience" genannten Bügelbohrer kleine Löcher in die Griffschalen, um dort feinen Messingdraht einzusetzen.
Haben alle Drähte ihren Platz gefunden, erscheint nach dem Polieren der Griffschalen ein herrlich goldglänzendes Bündel feiner Messingpunkte. Zur genauen Positionierung des Musters verwendet der Messermacher auch eine Bohrschablone, die auch "pointillage" genannt wird.
Für die Qualität eines Laguiole-Messer gibt es ein wichtiges technisches Merkmal. Es handelt sich um die Position der Klinge im geschlossenen Zustand des Messers. Die Klinge muss vollständig im Messergriff verschwinden, ohne dass dabei ihr geschliffener Teil die Ressortunterseite berührt oder dort gar aufliegt. Die Klinge befindet sich im geschlossenen Zustand des Messers nahe der Achse auf dem Buteè. Das Buteè ist eine kleine Wölbung auf der Ressortunterseite. Der geschliffene Klingenteil schwebt dabei frei.
Wird bei der Fertigung des Messers diese Feinjustierung nicht genügend beachtet, so kommt es im geschlossenen Zustand des Messers zur Berührung der Klinge mit dem Ressort. Das kann zur Folge haben, dass die Klinge bei jedem Schließen beschädigt wird. Insbesondere tritt das auf, wenn die Klinge nicht von Hand beim Schließen sanft in das Klingenfach geführt wird.
Die im 19. und 20. Jahrhundert in und um Laguiole hergestellten Messer besitzen keine Metallbacken ("mitres"). Sie haben stets einen vollen Griff. In dieser Zeit stammen Messer mit Mitres stets aus Thiers. Bis ca. 1885 werden Platinen mit Mitres von Hand geschmiedet; ab 1885 hält der mit Wasserkraft betriebene Fallhammer in den Messerschmieden in Thiers Einzug. Mit seiner Hilfe lassen sich diese Mitres massenhaft herstellen.
In den Schmieden in Laguiole werden in dieser Zeit weder die Handschmiedetechniken für Platinen mit Mitres noch Fallhammertechniken angewendet. Die Mitres erlauben eine Fixierung der Achsniete und schützen den Griff vor Stößen.
Unser Shop entstand aus der Leidenschaft zu diesen, von ihren Schmieden mit hingebungsvoller Liebe erschaffenen, wunderschönen Laguiole-Messern, deren Tradition viel weitreichender ist, als mancher dies sicher vermutet.
Wir stehen im engen und freundschaftlichen Kontakt mit nahezu allen bekannten Schmieden und arbeiten gemeinsam an der Erhaltung der Tradition, am überleben selbst der kleinsten Schmieden und sind maßgeblich daran beteiligt, dass die Laguiole-Messer in Deutschland bekannt und beliebt wurden. Wenn Sie bei uns ein Messer kaufen, garantieren wir Ihnen, dass dieses direkt aus der Schmiede in Frankreich, über uns, zu Ihnen nach Hause kommt. 100% Original Laguiole, 100% handgemachte Messer.